Warum uns eigene Erwartungen in den Stress treiben – und wie Sie da rauskommen

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Sie kennen das bestimmt:
Alles ist vorbereitet. Liebevoll, bis ins Detail.
Kerzen an, Gläser poliert, die Stimmung wundervoll.
Und dann – zack – fehlt irgendetwas.

Nur eine Kleinigkeit.
Und trotzdem sitzt dieser Kloss im Hals: Mist, nicht perfekt.

Willkommen im Alltag vieler Frauen, die alles geben – und sich selbst dabei vergessen. Nur nicht ihre eigenen Erwartungen.

Sie sollten diesen Text Jetzt lesen,
wenn Ihnen dieses Gefühl vertraut ist.

Es war angerichtet.
Der Tisch liebevoll gedeckt, das Licht warm und einladend, Prosecco, Kerzen und viele Leckereien.
Fast alles selbstgemacht.
Wie immer bei mir.

Ich hatte zum Weihnachtsfrühstück eingeladen. Eine bunte Mädelsrunde.
Ich selbst sah ganz passabel aus, alles war parat.

Nur eine Kleinigkeit fehlte: die Schilder.

Sie wissen schon, diese kleinen Kärtchen, auf denen steht, was in welchem Glas oder welcher Schüssel ist.
«Bircher Müsli mit gerösteten Nüssen.»
«Selbstgemachte Zwetschgenmarmelade.»
«Frischkäse mit Gartenkräutern.»
Diese kleinen Details, die für mich dazugehörten wie der Tannenbaum zu Weihnachten.
Ich hatte sie vergessen.

  • Früher hätte mich das gestresst.
    Ich hätte mich geärgert und wahrscheinlich meine Familie gleich mit.
  • Heute weiss ich:
    Niemand hat’s bemerkt.
    Wirklich niemand.
    Niemand wusste, dass ich mir diese Schildchen vorgestellt hatte.
    Keiner hat gefragt: «Warum gibt es keine Schilder?»
    Niemand hat meine innere Checkliste gekannt oder die fehlenden Schilder vermisst.
  • Das war der Moment, in dem ich schmunzeln musste. Und zugleich etwas wie Erleichterung gespürt habe. Weil mir klar wurde:
    Die Latte, die ich mir gesetzt hatte, war unnötig hoch.
    Und niemand ausser mir wusste, dass sie existiert.

Ich erzähle das nicht, weil mir jetzt alles egal ist. Ist es nicht. Aber ich hab gelernt:
Mein Perfekt war oft nur meins.
Und wenn ich’s loslasse, wird’s trotzdem schön – manchmal sogar schöner.
Weil ich entspannt bin.

Kennen Sie das?
Diese Erwartungen?
Die wohnen in uns
wie kleine Mitbewohner – ständig flüsternd, ständig fordernd
«Ich sollte», «Ich müsste», «Ich darf nicht».

Der Geburtstag soll perfekt laufen.
Die Wohnung blitzblank sein, falls jemand spontan vorbeikommt.
Und auf dem Tisch? Natürlich etwas Gesundes – möglichst Bio, am besten selbst gekocht.

Diese Erwartungen? Die kommen nicht von aussen. Die wohnen in uns. Und sie nagen, leise, aber dauerhaft.

«Ich will niemandem zur Last fallen.»
«Ich muss alles im Blick haben.»
«Ich darf mich nicht beschweren.»

Solche Sätze wirken wie Antreiber.
Und sie kennen kein Wochenende.
Kein «heute nicht».
Kein «reicht auch mal».

Der Antreiber war schon da, als wir noch klein waren.
Weil wir gelernt haben:
Nur wenn ich leiste, bin ich liebenswert. Oder: Wenn alle zufrieden sind, bin ich sicher.

Das Problem?
Wir hetzen uns ab – ohne dass es jemand verlangt.
Wir reissen uns fast ein Bein aus, damit alles «passt» – aber niemand da draussen erwartet das.

Die Kinder sind zufrieden mit Pasta, Butter und Käse. Es ist unser eigener Massstab, der uns müde macht.

Deshalb:
Legen Sie die Latte runter.
Nicht irgendwann.
Jetzt!

Nicht, weil Sie weniger geben wollen.
Sondern, weil weniger oft mehr ist.
Und weil es manchmal genau das ist, was alle brauchen:

  • echt, entspannt und wirklich glücklich.
  • wie barfuss im Garten frühstücken, obwohl noch Krümel vom Vortag auf dem Tisch liegen.
  • wie den ersten Kaffee auf der Treppe trinken – im Schlafanzug, mit ungekämmten Haaren, aber einem Lächeln im Gesicht.
  • wie eine Freundin zum Quatschen einladen, ohne vorher zu putzen, während der Tee dampft und im Flur noch ein einzelner Kinderschuh liegt.
  • wie sich mittags hinlegen, obwohl noch tausend Dinge zu tun wären – und dabei tief durchatmen.

Stress fühlt sich manchmal an wie eine innere Unruhe, die nie ganz weggeht.
Ein ständiges «Ich muss noch», selbst wenn Sie längst alles erledigt hat. Doch Stress ist mehr als ein Gefühl – er ist ein körperliches Alarmsystem.

Unser Gehirn schaltet auf Alarm, sobald es Gefahr wittert – und das kann eben auch ein Streit sein, eine Deadline, ein Berg an Wäsche oder das Gefühl, allem gerecht werden zu müssen.

  • der Sympathikus springt an – der Teil des Nervensystems, der für Kampf oder Flucht zuständig ist.
  • Die Nebennieren feuern Adrenalin und Cortisol ins Blut,
  • Herzschlag und Blutdruck steigen,
  • die Verdauung wird gedrosselt.
  • Der Körper mobilisiert alle Reserven – als würde er gleich einem Säbelzahntiger gegenüberstehen.

Nur: Der Tiger kommt nicht. Dafür bleibt der Alarmzustand. Tag für Tag.

Dauerstress – also chronischer Stress – bringt das ganze System aus dem Takt. Die sogenannte HPA-Achse, das zentrale Stressregulationssystem, läuft heiss.
Die Folge?
Schlafstörungen,
Erschöpfung,
Konzentrationsprobleme,
Reizbarkeit,
körperliche Verspannungen,
depressive Verstimmungen.
Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem gehören dazu.

Und das Heimtückische: Wir merken es oft erst, wenn nichts mehr geht.

  • Wenn Sie morgens nicht aus dem Bett kommen,
  • wenn selbst das Lieblingsessen nicht mehr schmeckt,
  • wenn Sie denken: Ich funktioniere noch – aber leben fühlt sich anders an.

Warum das so ist?
Weil wir es nicht anders kennen.
Weil «Durchhalten» zum guten Ton gehört.
Weil wir gelernt haben, dass nur zählt, was sichtbar ist: Leistung, Einsatz, Ergebnisse.

Und Pausen?
Die fühlen sich oft an wie Schwäche.
Als müsste man sich rechtfertigen für ein paar Minuten Atemholen.

Stress ist kein persönliches Versagen. Es ist ein Signal. Und Sie dürfen darauf hören.
Nicht morgen.
Heute.

Hypnose ist kein Zauber,
sondern ein Werkzeug.
Eines, das genau dort ansetzt, wo unsere stressverstärkenden Muster entstehen:

im Unterbewusstsein.
In der Trance – einem Zustand tiefer Entspannung – lassen sich Glaubenssätze aufspüren, die uns oft seit Jahren antreiben:

«Ich darf nur stören, wenn alles erledigt ist.»
«Ich muss perfekt sein, damit alles gut läuft.»
«Ich bin verantwortlich, dass es allen gut geht.»

Kennen Sie solche inneren Stimmen? Sie wirken im Verborgenen – aber sie bestimmen, wie wir uns fühlen. Und wie sehr wir uns anstrengen.
Hypnose hilft, diese Antreiber bewusst zu machen – und sie durch neue, stärkende Überzeugungen zu ersetzen:

«Ich darf unperfekt sein.»
«Es ist gut, meine Bedürfnisse ernst zu nehmen.»
«Ich bin nicht verantwortlich für alles.»

Diese Sätze klingen banal?
Vielleicht.
Doch wenn sie im Inneren ankommen, lösen sie Ketten.
Und öffnen Türen.
Hypnose unterstützt Sie, Ihre inneren Antreiber zu enttarnen, neu zu bewerten

– und sich ein Stück näherzukommen.

Ich hab das selbst erlebt – an meinem Weihnachtsfrühstück.

Ich war entspannter.
Wirklich.
Ich konnte es geniessen.
Ohne zu grübeln, ob es «perfekt» war. Und was, wenn jemand gefragt hätte, was in der Schale ist? Dann hätte ich es einfach gesagt: «Das ist selbstgemachter Frischkäse.»
Fertig.
Kein Drama,
kein Schild nötig.

Vielleicht ist es bei Ihnen nicht das Frühstück.
Vielleicht ist es das Kindergeburtstagsbuffet.
Oder der perfekte Look beim Sommerfest.
Oder die Frage, wie die Wohnung aussieht, wenn Besuch kommt.

Ich lade Sie ein, sich nur eine Sache zu fragen:

Was passiert, wenn ich meine Erwartungen um 20 Prozent senke?

Nicht alles hinschmeissen.
Nicht nachlässig werden.
Sondern bewusst entscheiden:
Was ist wirklich wichtig?
Und was darf leicht(er) werden?

Das Leben wird nicht weniger schön – es wird entspannter.

Lächeln, wenn die Kinder Nudeln mit Butter schmatzen
Und vergessen Sie den Gedanken: «Gemüse wäre jetzt besser.» Glück ist manchmal ein leerer Teller mit Parmesanresten.

Kaffee auf der Treppe statt am Schreibtisch
Fünf Minuten draussen, Tasse in der Hand, Wolken gucken – das ist kein Zeitverlust, das ist Auftanken.

Spontan die Reihenfolge ändern
Warum erst putzen, dann entspannen? Probieren Sie es mal andersrum.

Und der wichtigste Impuls:
Gönnen Sie sich Gedanken wie «Das reicht so» oder «Das war jetzt schön». Diese Sätze sind wie innerer Balsam – und der wirkt sofort.

Es geht nicht darum, nichts mehr mit Liebe zu machen. Im Gegenteil. Es geht darum, sich selbst dabei nicht zu verlieren.

Ihre Energie ist kostbar. Ihre Gelassenheit auch.

Und die bekommen Sie zurück, wenn Sie sich erlauben, nicht alles perfekt machen zu müssen.

Haben Sie beim Lesen manchmal gedacht: «Stimmt, das kenne ich» – und spüren Sie, dass Sie etwas ändern möchten?

Dann lassen Sie uns sprechen. In der Hypnose finden Sie den Raum, um alte Muster loszulassen und neue Leichtigkeit zu entdecken.